Tintenhexe auf Instagram

19:12 Unknown 0 Kommentare

Hallo ihr Lieben

Ich habe in den Sommerferien die App Instagram für mich wiederentdeckt. Seitdem kann ich es nicht lassen, dort fast täglich nach neuen, spannenden Büchern zu stöbern. Auch sonst findet man viele, ausserordentlich tolle Bilder dort. Ich fühle mich bei Instagram zwischen all den Fotos wohler als auf Facebook zwischen all den vielen Facts die niemanden interessieren. Die Hashtags organisieren das ganze auch sehr toll, sodass man gezielt suchen kann.


Die Tatsache, dass auch einige Verlage inzwischen den Wert von Instagram erkannt haben und dort vertreten sind, erfreut mich natürlich besonders und begrüsse ich sehr, denn schliesslich sind zahlreiche potenzielle Leser und Kunden auf Instagram anzutreffen und gleichzeitig ist die App sehr international, sodass man wirklich Leute aus der ganzen Welt mit ähnlichen Interessen antreffen kann.



Ich würde mich freuen, wenn einige von euch vorbeischauen und mir vielleicht auch da folgen. Der Inhalt ist auf jeden Fall nicht derselbe wie hier auf dem Blog und so entdeckt ihr vielleicht noch neue Titel oder erhält auch mal einen Blick hinter die Kulissen. Ich würde mich ebenfalls freuen, dort noch mehr Buchverrückte zu treffen oder vielleicht sogar einige meiner Leser von hier. Das wäre das Grösste für mich. 

Was für viele Blogger ebenfalls spannend sein wird ist, dass sich Blogger dort vernetzen, aber auch dass man Autoren antreffen kann. Vielleicht ergattert man dann auch von denen mal einen privaten Schnappschuss, aber auf jeden Fall kann man sie auf Bildern markieren und so mit ihnen in Kontakt treten. 

Hier zeige ich euch nur einen kurzen Überblick, was euch auf Instagram erwartet. Postet doch eure Links hier oder meldet euch direkt in der App.

Nutzt ihr Instagram? Seid ihr Fans davon oder nervt es euch? Was mögt ihr daran? Was nicht? Teilt mir doch eure Meinung mit!


Eure Tintenhexe

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[Frühsommerprinzessin] Kapitel 1

11:55 Unknown 0 Kommentare

Kaptiel 1


In ihrer unbeschwerten Kindheit hatte sich Thora nie gefragt, ob etwas mit ihr nicht stimmte. Sie war geboren worden in die Familie eines einfachen Landbarons. Dieser hatte gerne und viel gelacht, ebenso wie seine Gattin und so hatten Thora und ihre beiden Schwestern eine unbeschwerte Zeit gehabt. Sorgen kannte im Umkreis des Gutes ihrer Familie niemand. Auch in schweren Zeiten wurde die einfache Bevölkerung aus den Speichern des Barons versorgt. Im Gegenzug dazu lieferten diese gerne ihren Zehnten jedes Jahr an den Baron ab. Thora lernte zu schätzen, dass jeder sie mochte. Mit ihren Schwestern Amira und Regina verband sie das tiefe Band der Geschwisterliebe und das Mädchen war stets überzeugt gewesen, dass nichts und niemand dieses Band zerreissen konnte. Sie spielten stets zu dritt, am liebsten in Feld und Wald und ihre Gouvernante klagte fast jeden Tag verzweifelt der Baronin ihr Leid über die ungebärdigen Mädchen und ihre zerrissenen Kleider und schmutzigen Schuhe. Diese jedoch fand stets auch für diese Probleme ein Lachen und kaufte ihren drei Kindern neue Sachen, wenn die alten nicht mehr tragbar waren. Es scherte sie auch wenig, dass die Leute im Dorf kaum ärmlicher gekleidet waren, als ihre Töchter, denn sie hatte längst aufgegeben, sich darüber zu ärgern, dass ihre Mädchen nicht aussahen wie die Töchter eines Barons. Dies würde sich noch früh genug ändern und bis dahin gönnte sie Thora, Regina und Amira die wilde Freiheit ihrer Kindertage.

Zwei Ereignisse sollten Thoras Leben grundlegend verändern. Ihre älteste Schwester Amira, die stets ihr grosses Vorbild gewesen war und der Regina und sie stets nachgeeifert hatten, starb. Ein schweres Fieber holte sie in einer dunklen und kalten Winternacht zu sich und die beiden zurückbleibenden Schwestern konnten nicht glauben, dass sie nun niemals mehr zusammen im Baumhaus spielen oder im See schwimmen würden. Regina und Thora hatten einander, um sich festzuhalten und zu trösten. Trotzdem fiel eine jede von ihnen in ein tiefes Loch der Trauer und der Verständnislosigkeit. Thora, die zu diesem Zeitpunkt gerade mal zwölf Winter gesehen hatte, wurde verschlossener, als sie zuvor gewesen war, plötzlich trat ein schüchternes Mädchen anstelle des fröhlichen Kindes, das sie zuvor gewesen war. Regina hingegen, die erst neun war, verstand die Welt noch weniger und suchte besonders Schutz bei Thora, die sich stets mühte, die Schwester im Strudel ihrer eigenen Trauer nicht zu vergessen. Manchmal blieben nicht einmal die Nächte für sie alleine, denn Regina litt nun häufig unter Albträumen und kam dann zu Thora ins Bett, wo sie viel Platz für sich beanspruchte und ihrer grossen Schwester so den Schlaf raubte. Diese hörte deswegen allerdings nicht auf, Regina abgöttisch zu lieben. Doch in Nächten, in denen sie alleine war, schlich sie sich aus dem grossen Herrenhaus um mit sich alleine zu sein. Seltsame Veränderungen gingen in ihr vor, die sich das Mädchen nicht erklären konnte. Der Drang, nach draussen in die Natur zu flüchten wurde von Tag zu Tag stärker. Verunsichert gab Thora diesem Verlangen nach, obwohl sie sich seit Amiras Tod in den Mauern des Gutes sicherer fühlte als im Garten, wo sie so viele schöne Stunden zu dritt verbracht hatten.
Diese widerstrebenden Gefühle setzten Thora mehr und mehr zu. Oftmals fand sie sich nachts im Garten wieder, ohne zu wissen, wie sie dahin gelangt war.
Doch eines Nachts war sie wieder im Garten „Aufgewacht“ und sah im Mondschein den alten Apfelbaum, an dem nun reife Früchte schwer die Äste gen Boden zogen. Es gelüstete das Mädchen nach einem dieser Äpfel und so ging sie hinüber. Der Baum lag direkt an dem kleinen Teich, in den früher beim Spielen sowohl Amira und Regina als auch Thora des Öfteren hereingefallen waren. Er war nicht tief und jetzt im Mondschein lag er da wie ein glatter Spiegel. Als sich Thora dann zu den untersten ästen des Apfelbaumes reckte, konnte sie diesen nicht erreichen, obwohl er allerhöchstens in Brusthöhe eines erwachsenen Menschen aus dem Baumstamm spross. Das Mädchen stützte sich am Baumstamm ab und versuchte erneut, den Apfel zu erreichen. Dann sprang und hüpfte sie mehrmals hoch und es gelang ihr tatsächlich, die Frucht zu berühren, doch als sie versuchte, ihre Finger um ihre Beute zu schliessen, glitt sie erfolglos ab und fiel zu Boden. Genervt schüttelte sie sich und rappelte sich wieder auf. Ein erneuter Versuch scheiterte ebenso kläglich. Erneut stützte sich Thora am knorrigen Baumstamm ab, dieses Mal mit beiden Händen. Mehr flüchtig und zufällig als bewusst glitt ihr Blick über die Stelle, an die sie ihre Hände gelegt hatte. Die Rinde fühlte sich seltsam weich an, so als ob ein Tuch um den Baum gewickelt wäre. Aber da war nichts als die nackte Borke und als Thora noch einmal diese Stelle musterte, zuckte sie zurück und vor Schreck fiel sie hinterrücks ins Gras. Dann hielt sie sich erneut die Hände vors Gesicht und gleichzeitig fiel ihr auf, dass ihr Blick viel schärfer war, als zuvor. Sie erkannte kleine Insekten in der Baumkrone, die doch ziemlich weit entfernt war. Nie zuvor hatte sie sich um diese kleinen Wesen gekümmert, weil sie sie nicht sehen konnte. Doch jetzt war alles scharf, wie wenn man Kopfschmerzen hatte und das Licht in den Augen brennt. Doch Thora tat nichts weh ausser dem Rücken, den sie sich bei ihrem Sturz ein wenig gestossen hatte. Dann konzentrierte sie sich auf ihre Hände, die sie direkt vor ihr Gesicht gehoben hatte. Doch da wo sie lange, schlanke Finger erwartet hatte, erblickte das Mädchen Pfoten. Sie glänzten gelb bräunlich im Mondlicht und sahen ähnlich kuschelig aus, wie diejenigen, die Thora gesehen hatte, als sie als kleines Mädchen die Prinzessin von Tamuilan besucht hatte. Diese hatte Stofftiere auf ihrem Bett aufgestellt gehabt und dort hatte Thora zum ersten Mal solche Pfoten entdeckt. Nun berührte sie mit einer Hand die andere oder eben mit einer Pfote die andere. Noch immer konnte sie nicht verstehen, was mit ihr geschehen war. Warum fühlte sie sich nicht seltsam, wo doch ihre Hände so seltsam geworden waren? Als sie die eine Pfote mit der anderen etwas fester drückte, sprangen vorne aus den Kuppen plötzlich wunderschön gerundete Krallen heraus. Thora zuckte zusammen. Mit einem Schrei wich sie zurück, doch es war nicht möglich, vor sich selber zurückzuweichen und so waren die unheimlichen Hände noch immer da, als das Mädchen die zugekniffenen Augen öffnete.
Ungeschickt rappelte sie sich auf und erst jetzt bemerkte sie, dass sie nicht mehr nur auf zwei, sondern auf vier Füssen oder eben zwei Füssen und zwei Händen ging. Verwirrt legte sie die letzten Meter bis zu der spiegelglatten Fläche des Teichs zurück. Der Mond spiegelte sich darin und Thora trat ganz nahe an den Rand, um ihr eigenes Spiegelbild zu erblicken. Was sie sah, bestätigte ihren unheimlichen Verdacht, dass etwas mit ihr nicht in Ordnung war. Das Spiegelbild zeigte nämlich nicht das magere, blonde Mädchen im weissen Nachthemd, sondern die leicht golden schimmernde Gestalt eines Luchses.

Langsam hob sie die linke Hand, die jetzt in einer ihr unbekannten Pfote steckte, und berührte sich an der Stirn. Ihr Spiegelbild tat dasselbe. Dann beugte sie sich vor, um das Wasser mit der Nase zu berühren und das Bild auf der spiegelglatten Oberfläche kam ebenfalls näher und näher. Offensichtlich war das sie, in dieser seltsamen Gestalt. Thora spürte das Bedürfnis, zu weinen. Was war mit ihr geschehen? Würde sie nie wieder in ihren Mädchenkörper zurückfinden? Wo war dieser bloss abgeblieben? Man würde sie mit Sicherheit verstossen, wenn sie als Luchs versuchen würde, ins Haus zu gelangen. Oder ihr schlimmeres antun. Bei diesem Gedanken stöhnte Thora verzweifelt auf, doch es war kein menschliches Geräusch, das schliesslich aus ihrer Kehle drang und so begann sie leise zu weinen, was sich ebenfalls erschreckend anhörte. Unter dem Apfelbaum kauerte sie sich zusammen, so gut dies in ihrem neuen Körper ging und sass dort für Stunden, bis sie an ihrer Umgebung, am heller werdenden Licht des Tages und am Zwitschern der Vögel, bemerkte, dass der Tag heraufzog. Nicht mehr lange, und man würde sie bemerken. Niemand war da, der ihr helfen konnte und bald würde die Dienerschaft in Haus und Hof geschäftig herumwuseln und sie dann schliesslich bald an ihre Eltern ausliefern. Erschöpft lehnte sich das Mädchen im Körper eines Luchses an den Baumstamm und konnte nach einer Weile trotz erster Geräusche, die vom Herrenhaus zu ihr hinausdrangen, nicht verhindern, dass ihre Augen zufielen und sie einschlief.



Thora fand sich wieder in ihrem Bett, ohne Gefühl für Zeit und Raum. Ihre Augenlider waren schwer und hinter ihrer Stirn brannten heftige Kopfschmerzen. Unfähig, sich zu rühren, lauschte sie bloss auf die Geräusche aus ihrer Umgebung. Alles drang nur gedämpft an ihr Ohr und erst langsam, nach und nach, realisierte das Mädchen wieder, was geschehen war. Dann riss es erschrocken die Augen auf, hob die Hände und liess sie schliesslich erleichtert zurück auf die weiche Bettdecke fallen. Sie steckte wieder in ihrem normalen Körper. War das alles vielleicht bloss ein böser Traum gewesen? Erneut hob sie die Lider und blinzelte, als ihr bewusst wurde, dass es heller Tag war und die Sonne mit voller Kraft durchs Fenster hineinschien. 

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[Interview] Christa S. Lotz spricht über ihre historischen Romane und das Schreiben

15:13 Unknown 2 Kommentare

Hallo ihr Lieben

Wieder einmal durfte ich ein Interview mit einer Autorin führen. Christa S. Lotz schreibt historische Romane, die in ihrer Heimat Baden-Würtemberg spielen, was mich besonders interessiert, weil ich da Verwandte habe und immer wieder durch dieses Bundesland fahre. Das Bild zeigt Christa in ihrer Heimat und das Cover eines ihrer Bücher.


Wie wird man von der Sozialpädagogin zu einer Autorin von historischen Romanen?
Es gab immer schon zwei hervorragende Leidenschaften in meinem Leben: Eine ist die für alles Psychologische, die andere ist das Schreiben. Neben  Gedichten und Tagebüchern schrieb ich Märchen, Essays, Kurzgeschichten und Zeitungsartikel.  Mein erster Roman ist weniger aus beruflichem als aus Freizeit- Interessen entstanden. Mein Partner und ich sind viel unterwegs, haben das ganze Land Baden-Württemberg und andere Regionen erkundet-bis hin in die Toskana, nach Spanien und Südfrankreich. Der erste Roman entstand bei einer Wanderung in Bad Urach auf der schwäbischen Alb. Es ist ein biografischer Roman über den Dichter Eduard Mörike, der lieber schreiben als Pfarrer sein wollte. Dieses Buch „Eduard Mörike. Ein Leben auf der Flucht“ habe ich im August 2012 selbst noch einmal als E-Book publiziert.

Lebst du vom Schreiben oder arbeitest du nebenbei noch?
Ich habe nie aufgehört, in meinem Beruf als Betreuerin und Begleiterin psychisch erkrankter Menschen zu arbeiten. Dadurch, dass ich halbtags arbeite, blieb mir immer  genügend Zeit zum Schreiben. Und es gibt mir auch die Freiheit und die Sicherheit, meine Ideen zu verwirklichen, ohne mich zusätzlich um den Brötchenerwerb kümmern zu müssen.

Woher kommen die Ideen für deine Romane?
Die Ideen fliegen mir zu, wenn ich unterwegs bin. Jede Reise, jeder Ausflug war und ist gleichzeitig eine Recherchereise. Diese Einfälle kommen auch beim Lesen historischer Texte, bei Museumsbesuchen und bei der Erkundung von Kirchen, Burgen, Schlössern und mittelalterlichen Städten. Bei dem Psychokrimi, den ich letztes Jahr fertiggestellt habe,
war es eine wahre Begebenheit, ein Mord, der in einem Dorf in der Nähe geschah. Die Figuren des Krimis sind ebenfalls der Realität nachempfunden, einige tragen durchaus Züge von Menschen, mit denen ich gearbeitet habe.

Welche Genres liest du privat? Nutzt du sie zur Inspiration oder helfen sie dir, dein eigenes Projekt für eine Weile zu vergessen?
Privat lese ich am liebsten Krimis und Thriller, aber weniger gern Kommissar-Reihen und Serienkiller als psychologisch fundierte Romane. Der Stil ist mir genauso wichtig wie der Spannungsbogen und die Stimmigkeit von Figuren und Geschichte. Sie helfen mir tatsächlich, meine eigenen Projekte zwischendurch zu vergessen, inspirieren mich aber natürlich auch unbewusst. Dann lese ich gern Romane aus dem 19. Jahrhundert, historische Texte und Sachbücher wie „Westwegs“ von Johannes Schweikle oder Manuel Andracks „Gesammelte Wanderabenteuer“.

Wer darf deine Romanentwürfe als erstes lesen?
Bei den ersten Romanen hatte ich eine Reihe von Testlesern, die mir wertvolle Rückmeldungen gaben. Inzwischen ist es nur noch ein einziger Testleser, der mich schon viele Jahre begleitet, logische und stilistische Fehler aufdeckt und mir auch bei der Erstellung der E-Books hilft.

Wie sieht der Werdegang eines Romans von dir vom ersten Buchstaben bis zum Erscheinungsdatum aus? Wie lange dauert dieser Prozess in etwa?
Nehmen wir mal den letzten, der erschienen ist, „Die Köchin und der Kardinal“. Ich hatte mich mit dem Astronomen Johannes Kepler und seiner Mutter, die als Hexe angeklagt wurde, beschäftigt. Mein damaliger Agent griff das Thema auf, und ich entwickelte aus seinen wenigen einfühlsamen Anregungen den Roman und schrieb ihn im Jahr 2012 zu Ende. Im August des Jahres habe ich ihn abgegeben. Im folgenden April fand das Lektorat statt, am 24. Juni 2013 erschien der Roman. Vom ersten Buchstaben bis zum Erscheinungsdatum vergingen also ca. ein Jahr und vier Monate.

Deine Romane spielen stets in deiner nächsten Umgebung, nur vor sehr langer Zeit. Hast du schon mal mit dem Gedanken gespielt, einen Ausflug zu unternehmen? Zum Beispiel zu den Piraten? Oder nach Indien? Und dort in die Vergangenheit einzutauchen?Drei meiner Romane spielen in einer entfernteren Umgebung: „Die Nonne und die Hure“ ist in Venedig angesiedelt, „Die Hure und der Mönch“ in Florenz. Beide Städte hatte ich schon vorher besucht, kannte also den Duft der Kanäle und der alten Mauern. Das musste ich nur mit dem historischen Ambiente in Verbindung bringen. „Die Pilgerin von Montserrat“ spielt nicht nur in Süddeutschland, sondern auch in Südfrankreich, Spanien,
dem nahen Osten und in Wien. Den nahen Osten habe ich allerdings nicht bereist, das hätte mein Budget bei weitem überstiegen. Zu den modernen Piraten in Somalia oder in Fernost würde ich nicht reisen wollen, auch nicht nach Indien. Es gab da eher mal die Idee, einen Roman in Hamburg und in Argentinien anzusiedeln. Hamburg kenne ich sehr gut, ebenfalls Frankfurt. Nach  Argentinien bin ich schon einmal gereist und dort mehrere Monate bei Verwandten gewesen.

Liest du deine Rezensionen? Wie reagierst du auf negative Kritiken?
Ja, ich lese meine Rezensionen, und positive Kritiken sind natürlich ein Motivationsfaktor ersten Ranges. Negative Kritik tut immer erst mal ein bisschen weh. Aber bei fundierten Kritiken lerne ich eine ganze Menge und verbessere dadurch mein Schreiben. Völlig sinnlos sind für mich Rezensionen wie „Ich gebe nur einen Punkt, weil ich keine Zeit hatte, das Buch zu lesen.“

Wirst du oft von fremden Menschen auf deine Bücher angesprochen?
Bei den ersten Büchern wurde ich ständig von anderen angesprochen, aber mehr von Bekannten als von fremden Menschen. Im Laufe der Zeit habe ich weniger darüber geredet, und desto seltener wurde ich gefragt. Eigentlich habe ich mich in den letzten Jahren nur noch mit anderen Autoren, mit meinem Ex-Agenten und mit Lektoren ausgetauscht.

Arbeitest du mit Buchbloggern zusammen? In welcher Form? Wie siehst du hier die Erfolgschancen für Autoren?
Ich bin niemals selbst an Buchblogger herangetreten, weil ich weiß, wie sehr sie mit Anfragen überschüttet werden. Dagegen habe ich öfter mal gesehen, dass meine Bücher von Buchbloggern besprochen wurden. Und über deine Anfrage habe ich mich besonders gefreut! Bei dem Wörtchen „Erfolgschancen“ kommt es auf die Definition an. Die Chance sehr viele Bücher zu verkaufen, sind erstmal wohl geringer. Aber es ist eine Chance, bekannter zu werden, ein Graswurzelmarketing in Gang zu setzen.

Welche Kanäle nutzt du sonst zur Vermarktung deiner Bücher?
Bisher sind alle Bücher von Verlagen vermarktet worden. Sie lagen auf Stapeln in den Buchhandlungen oder standen im Regal. Es gab auch Sonder-Werbeaktionen wie „Buch des Monats“ bei Karstadt oder einen Weihnachts-Sondertisch. Da könnte ich natürlich nicht mithalten. Zusätzlich habe ich die Bücher in meinem Blog, bei Twitter und Facebook beworben, aber nicht direkt, sondern eher, indem ich eine Art „Marke“ aufgebaut habe. Meine E-Books bewerbe ich ebenfalls in meinen Blogs und durch Rabattaktionen. Wichtig ist es, dass sie öfter mal in den Topp 100 auftauchen, um überhaupt gesehen zu werden. Die Verschenkaktion meines ersten E-Books brachte zwar Tausende von Downloads in nur zwei Tagen, trug aber kaum etwas zu den Verkäufen bei.

Was erscheint als Nächstes von dir?
Im Juni erscheint mein E-Book „Teufelswerk“, das im Jahr 2011 als Printausgabe eines kleinen Verlages veröffentlicht wurde, unter dem Titel „Das Vermächtnis des Bischofs“. Davon wird es auch keine weitere Printausgabe geben, weil ich nur die E-Bookrechte habe. Was dann als Nächstes erscheint, ist noch offen. Wahrscheinlich ist es der Schwarzwälder Psychokrimi „Martinsmorde“ bei einem Verlag oder als selbst publiziertes E-Book. Im letzteren Fall bräuchte ich dann noch eine Designerin für das Cover, einen guten Lektor und ein Korrektorat. Dabei sehe ich optimistisch in die Zukunft, denn Autoren sind der Kern des Buchbetriebes und werden es bleiben, egal, wohin sich das Ganze noch entwickeln wird.

Ich habe mich sehr über das Interview mit Christa gefreut und freue mich auch schon, euch ihre Werke vorzustellen. Wer sich ebenfalls für das Genre der historischen Romane, aber auch für die regionalen Gebiete von Baden Württemberg interessiert, soll doch unbedingt mal bei Christa vorbeischauen!

Hier kommt ihr zu Christas Autorenseite beim Aufbau-Verlag.


Eure Tintenhexe

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